Beim jüngsten Wirtschaftsstammtisch in Husum wurden Stimmen laut, die von der Stadt mehr Initiativen und Investitionen für die Wirtschaft forderten und zugleich monierten, dass stattdessen der Fokus mehr auf dem geplanten Sport- und Freizeitzentrum liege.
Dabei wird leicht übersehen, dass Sport ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist, denken wir nur an Sportstättenbau, Geräte, Kleidung und Schuhe, die für den Schul- und Freizeitsport auch in Husum erworben werden. Auch die Pflege der Sportanlagen ließe sich mitzählen, ebenso wie die Busse der Vereine, um die Sportler zu ihren Wettkämpfen zu fahren. Belegt hat das vor wenigen Jahren der Landessportverband, der landesweit von einem Finanzvolumen von fünf Milliarden Euro ausging. Ich habe das damals auf Husum heruntergebrochen und kam auf fünf Millionen Euro jährlich, die allein der Kauf von Sportartikeln in die Kassen des Handels spült. Arbeitsstunden von Vorständen und Abteilungsleitern sparten der Stadt zudem 381.600 Euro.
Ein Wirtschaftsfaktor ist demnach auch diese Neuigkeit: Der Verein Husumer Kegler verschmilzt aller Voraussicht nach mit dem Husumer Sportverein von 1875. Ich kam darauf mit Detlev Hansen, dem Vorsitzenden des Husumer Sportvereins, ins Gespräch. Offiziell entscheiden wollen die Kegler am 26. März. Einen Tag später votiert der Husumer Sportverein seit 1875. Danach sind in einem Vertrag Einzelheiten zu klären.
In guter Erinnerung sind Zeiten, als rund 800 Kegler in der Husumer Kegelsporthalle an der Schleswiger Chaussee auf zwölf Bahnen ihrem Hobby nachgingen. Heute sind es noch etwa hundert Kegler. Auch deswegen will der Verein mit dem Husumer Sportverein verschmelzen. Der würde laut Hansen somit von rund 2700 auf 2800 Mitglieder anwachsen.
Vor dem Hintergrund, dass sich der Bau des Sport- und Freizeitzentrums weiter verzögern soll, hätte der Husumer Sportverein durch die Verschmelzung mit den Husumer Keglern die Option, das Grundstück an der Schleswiger Chaussee und die Kegelsporthalle weiter zu entwickeln. Den Keglern würde eine reduzierte Zahl an Bahnen ausreichen, womit die verbleibenden Flächen den zunehmenden Raumbedarf des Sportvereins decken helfen könnten.
Und jede Investition dort in den Sport ist schon wieder ein Nutzen für die Wirtschaftsbetriebe in der Region.